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Von der 5. Bezirksschule zur Sportoberschule Leipzig

Mit Spannung blicken wir in die Zukunft, denn schon im nächsten Jahr steht der Umzug der Schule in ein neues Gebäude an. Aller Vorfreude zum Trotz beschleicht uns jedoch auch Wehmut, wenn wir uns die bewegte, nunmehr 129jährige Geschichte dieser Schule vor Augen führen.

5. Bezirksschule

SchulgebäudeZu Ostern 1881 entsteht zunächst die fünfte Bezirksschule als Schulbezirk. Die Überbelegung vorhandener Volksschulgebäude bildet die Ausgangssituation für die Errichtung des Neubaus in der Elsässer Straße 1-3 in den Jahren 1887/88. Vis á vis der Weißen, der „Alten“ Elster, die sich damals noch zwischen Leutzscher Holz und Schreberbad in ihrem Flussbett befindet, wird unsere Schule nach einem prototypischen Entwurf des Leipziger Architekten Otto Brückwald (1841-1917) erbaut. Nach der Einweihung spricht man noch längere Zeit von „der neuen Schule an der Alten Elster“. Die Auswirkungen des Ersten Weltkrieges bestimmen den Schulalltag einschneidend für Lehrer- und Schülerschaft, denn bereits im Spätherbst 1914 ist die 5. Bezirksschule nicht mehr nutzbar infolge der Belegung des Schulhauses durch das „I. und II. Rekruten Depots Ersatzbataillon Landwehr Infanterie Regiment 106“. Die Schüler werden auf andere Schulstandorte verteilt.

40. Volksschule

Im Zuge der Veränderungen und Reformen im Schulwesen der Weimarer Republik wird 1919 aus der 5. Bezirksschule die 40. Volksschule.
Die politische Radikalisierung zu Beginn der 1930er Jahre mündet am 30. Januar 1933 in Hitlers „Machtergreifung“. Sämtliche demokratische Strukturen in Staat und Gesellschaft werden abgeschafft, und die menschenverachtende Ideologie hält auch Einzug in die Bildung. Im Schuljahr 1936/37 verlassen die letzten jüdischen Schüler die 40. Volksschule. Ein Turnhallenanbau, Vorbote für das spätere sportliche Profil der „Blauen Schule“, wird 1937/38 errichtet. 1943 wird die Schule zum Hilfskrankenhaus. Die Bombenangriffe auf Leipzig hat das Gebäude ohne größere Schäden überstanden.

Neuanfang nach 1945

Im Herbst 1945 beginnt in den meisten Schulen der Sowjetischen Besatzungszone wieder der Unterricht. Der Schulbetrieb steht in den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren vor den vielfältigsten Herausforderungen. Die „demokratische Einheitsschule“ wurde per Gesetz ab 31. Mai 1946 eingeführt. Reformideen aus der Weimarer Republik fließen in das „Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule“ ein. 1947 ist die Turnhalle noch immer von der Roten Armee besetzt, die diese für militärische Übungen nutzt.

43. Grundschule und Kinder- und Jugendsportschule

Briefkopf Karl-Marx-Schule

1953 befinden sich sowohl die Kinder- und Jugendsportschule als auch die 43. Grundschule (Karl-Marx-Schule) im Schulgebäude. 1971 zieht die Kinder- und Jugendsportschule in den neu erbauten Schulkomplex in der Marschnerstraße um, wo mittlerweile 1100 Schüler in 18 Sportarten unterrichtet werden. Die 43. Polytechnische Oberschule bleibt im Gebäude in der Max-Planck-Straße.

 
43. Polytechnische Oberschule „Walter Ulbricht“

Nach Walter Ulbrichts Tod am 1. August 1973 kommt im Kollegium der 43. Polytechnischen Oberschule die Idee auf, die Schule mit seinem Namen zu versehen. Bis zur Umsetzung dieses Vorhabens vergehen sieben Jahre. Die „Leipziger Volkszeitung“ erwähnt in ihrer Ausgabe vom 7. Mai 1980 die Begründung, auf die man sich bei der Namensvergabe beruft. Darin heißt es, dass Oberbürgermeister Dr. Karl-Heinz Müller während des Appells „betonte, dass die Erfolge der sozialistischen Schule untrennbar verbunden  sind mit der Entwicklung der DDR, für die die Sowjetunion mit ihrer Befreiungstat den Grundstein legte. Für diese Entwicklung hat Walter Ulbricht im Kollektiv der Parteiführung Wesentliches geleistet.“

43. Oberschule

1990 wird der einstige „Ehrenname“ zuerst optisch abgelegt, indem sich die Schule bis zur Einführung des neuen Schulgesetzes 1992 „43. Oberschule Leipzig“ nennt. Im Jahr 1995 wird er nach einer Ruhephase endgültig und damit formal exakt abgelegt.

43. Mittelschule

WandbildDie Einführung des dreigliedrigen Schulsystems in den neuen Bundesländern bringt zahlreiche Veränderungen mit sich. Im Frühjahr 1992 hatte die damalige sächsische Kultusministerin Stefanie Rehm (CDU) der Idee zugestimmt, für die nichtgymnasialen Schüler der einstigen Kinder- und Jugendsportschulen in den Regierungsbezirken Dresden, Leipzig und Chemnitz jeweils eine „Sportmittelschule“  mit vertiefter sportlicher Ausbildung einzurichten. In Leipzig übernimmt diese Aufgabe die 43. Mittelschule. Kontakte zur Kinder- und Jugendsportschule in der Marschnerstraße bestehen bereits. Von Bedeutung ist auch die optimale Anbindung der Schule an die zahlreichen Sportstätten des Sportforums in der näheren Umgebung. Es gelingt in relativ kurzer Zeit, den Sport als festen Bestandteil der Schularbeit zu etablieren. Zur 5-Jahr-Feier der Sportmittelschule kann man bereits mit ein wenig Stolz auf das Geleistete zurückblicken. Immerhin haben bis dahin schon eine Reihe erfolgreicher Sportler die Schule absolviert.
1997 wird der bis heute sehr aktive Schulförderverein der Schule ins Leben gerufen, dessen Hauptanliegen es ist, die schulischen Rahmenbedingungen für die Schüler und Sportler an der Sportoberschule zu verbessern.
Bis 1998 wird das Schulgebäude auch von der 43. Grundschule genutzt.
Im Zeitraum 1997 bis 2002 wird das Schulgebäude komplett saniert. Schon im April 2000 wird die aufwendig sanierte Turnhalle eingeweiht.

1997 vor der SanierungNach der Sanierung

Sportmittelschule

Im Juni 2003 wird per Beschluss des Stadtrates der Name „Sportmittelschule“ zur offiziellen Bezeichnung unserer Bildungseinrichtung. Zu Beginn des Schuljahres 2009 wird unserer Schule erstmals der Titel  „Eliteschule des Sports“  verliehen. Als ein Gemeinschaftsprojekt von Schülern, Eltern, Sponsoren und Förderverein wird im Mai 2013 die neue „Sport-Cafeteria“ eingeweiht.

Sportoberschule Leipzig

Seit Beginn des Schuljahres 2013/14 wird im Freistaat Sachsen die Mittelschule flächendeckend zur Oberschule weiterentwickelt. Kern dessen ist die Stärkung der Durchlässigkeit des sächsischen Schulsystems und der Anschlussfähigkeit innerhalb des Schulsystems.

Entstehung der neuen Sportoberschule im Waldstraßenviertel

Im Sommer 2018 sollen knapp 700 Schüler in einen viergeschossigen Neubau in der Max-Planck-Straße einziehen. Der bisherige Sitz der Sportoberschule wird nach erforderlichen Umbaumaßnahmen neuer Standort der Grundschule 5, die aktuell in Systemcontainern an der Eitingonstraße 5 beheimatet ist.