Mit einer Eröffnungsveranstaltung am 05.12.2022 in unserem Mehrzweckraum begannen für die Klassen 8a und 8b zwei Wochen Fächerverbindender Unterricht mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung oder wie wir es nennen „Plan B-Wochen“ – denn auch Profisportler brauchen einen Plan B. 😉
Am ersten Tag standen die Wunschberufe eines jeden Einzelnen im Vordergrund. Wer noch keine konkrete Idee hatte, konnte sich anhand von verschiedenen Übungen zur Berufsfindung und Recherchen mithilfe unserer I-Pads einen Beruf aussuchen. Diese Wunschberufe präsentierten wir uns gegenseitig in Form eines Plakates vor und stellten diese in einer Galerie aus.
Das Grundwissen über Bewerbungsverfahren in der freien Wirtschaft, das Schreiben der Lebensläufe und Bewerbungsschreiben waren am darauffolgenden Tag Thema.
Nach diesem eher theoretischen Teil stiegen wir dann in die Praxis ein. An zwei Tagen besuchten uns vier Firmen in der Schule, um über die Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten sowie Bewerbungsprozesse zu informieren:
Herr Funke und Herr Brandt von der Firma Zimmer und Hälbig GmbH stellten uns Berufe aus dem Bereich Klima-, Sanitär- und Heizungstechnik vor und zeigten uns am echten Beispiel – dem technischen Versorgungsraum unserer Schule, den diese Firma auch wartet, wie die Technik funktioniert und überwacht wird.
Zwei BA-Studentinnen der Agentur für Arbeit führten uns in das Universum der Berufe im Bereich Verwaltung und Berufsberatung ein.
Frau Krappidel und ihre Kollegin von der Landesdirektion Sachsen präsentierten die Berufe „Verwaltungsfachangestellte/r“ sowie „Fachinformatiker/in für Systemintegration“. Besonders spannend war das Üben für den Einstellungstest, bei dem ganz verschiedene und knifflige Aufgaben gelöst werden müssen.
Den sehr beliebten Wunschberuf an unserer Schule - Physiotherapeut/in mit sporttherapeutischen Schwerpunkt - stellte uns Frau Lorenz von der Johanniter-Akademie vor. Zur Unterstützung brachte sie Lena, eine ehemalige Schülerin der SportOS und derzeitige Auszubildende in diesem Bereich, mit. Auch hier ging es praktisch zu.
Aber natürlich wollten wir auch einen realen Einblick in verschiedene Unternehmen gewinnen. Sieben Firmen und Institutionen haben sich bereit erklärt, ihre Pforten zu öffnen und uns etwas praktisch ausprobieren zu lassen.
Aus dem Bereich Technik besuchten wir zwei große Firmen.
Die Siemens AG ist eher für Schülerinnen und Schüler, die sich für den Hochtechnologiebereich interessieren und ihre berufliche Zukunft der Automatisierung, Elektronik und künstlichen Intelligenz widmen möchten. Nachdem Herr Meißner die Firmengeschichte und ihre Internationalität beleuchtet hatte, bekamen wir technisch-praktische Aufgaben.
Die Firma Draexlmaier Group ist namentlich weniger bekannt, dafür produziert sie weltweit mit über 70.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Elektro-Motoren, Bordnetze, Elektronikkomponenten für Fahrzeughersteller wie Porsche, BMW, Jaguar und Maserati. Im Batteriewerk Leipzig werden vor allem Mechatroniker ausgebildet und was diese lernen, konnten wir an drei Stationen ausprobieren: Löten, Elektronische Schaltung und Pneumatische Schaltung.
Eine weitere Gruppe hatte die Möglichkeit, die gerade neu renovierte Hauptfeuerwache Leipzig am Goerdelerring zu besuchen. Herr Kolbe stellte uns zunächst die Ausbildungsberufe Brandmeisteranwärter/in, Notfallsanitäter/in und Brandoberinspektorenanwärter/in vor und gab einen Überblick über die Feuerwehren in der Stadt und im Landkreis Leipzig. Danach führte er uns durch das imposante und auf technisch neusten Stand gebrachte Gebäude. Abschließend durften wir in der Fahrzeughalle verschiedene Fahrzeuge von innen und außen unter die Lupe nehmen.
Einen Einblick in den Beruf des Erziehers/der Erzieherin lieferten die Dozentinnen und Auszubildenden der Euro Akademie. Nachdem Frau Dr. Wiesner die Ausbildungsmöglichkeiten und Rahmenbedingungen vorgestellt hatte, ging es zum praktischen Teil über: Beobachtungsaufgaben von Kindern und Jugendlichen in verschiedenen Handlungssituationen, Planung pädagogischer Angebote sowie Erste Hilfe
am Kind.
Wo kommt eigentlich unsere Energie her? Und das 7 Tage die Woche rund um die Uhr? Diese und noch andere Fragen konnten ganz konkret während des Besuchs bei den Stadtwerken Leipzig in der Eutritzscher Straße beantwortet werden. Der Werksleiter Herr Zacharias erklärte die Funktion eines Gas- und Dampfturbinenkraftwerkes, stellte die Ausbildungsmöglichkeiten vor und führte durch das Werk, dessen Abteilungen und Werkstätten der Schlosser, Elektriker und MS-Techniker.
Viel zu sehen gab es auch bei MaXxPrint, eine Digitaldruckerei, die sich auf großformatige Drucksachen aller Art spezialisiert hat. Besonders beeindruckend während der Führung durch das Unternehmen waren die riesigen Drucke von Stoffbannern und Fahnen, die in der eigenen Näherei verarbeitet werden. Neben der Ausbildung zum/zur „Mediengestalter/in Digital Print“ gibt es hier zahlreiche weitere Jobmöglichkeiten.
In der Deutschen Nationalbibliothek erfuhren wir von Frau Jungk alles über die beiden Ausbildungsberufe „Fachangestellte/r für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Bibliothek“ und „Fachinformatiker/in, Fachrichtung Systemintegration“. Nach einigen praktischen Übungen mit den Azubis wurden wir durch die einzigartigen, historischen Räume geführt.
Den Schülerinnen und Schülern ist auch klar geworden, dass es nach der Schule nicht direkt in ein Unternehmen geht oder gehen muss. Einige werden vielleicht noch das (Fach-)Abitur machen und andere besuchen neben dem praktischen Arbeiten die Berufsschule oder Berufsfachschule. Drei solcher Schulen haben wir uns ebenfalls angeschaut.
Eine Gruppe besuchte die Außenstelle der Karl-Heine-Schule in der Geithainer Straße, in welcher der Schwerpunkt auf die Ausbildung im KfZ- und Zweiradmechatroniker liegt. Herr Löwe führte uns durch die Werkstätten und ließ uns auch etwas ausprobieren. Anschließend stellte der Schulleiter Herr Schubert die Schule mit seinen Möglichkeiten an Berufsschule bzw. am beruflichen Gymnasium vor.
Im Beruflichen Schulzentrum Schkeuditz konnten die Schülerinnen und Schüler in die Ausbildung einiger Technik- und Handwerksberufe hineinschnuppern. Herr Scheuffler, stellvertretender Schulleiter, führte uns durch das Schulgebäude. Eine Besonderheit der Schule ist die Ausbildung zum „Glaser“, welche im Schulzentrum Schkeuditz als einzige in Mitteldeutschland möglich ist.
Eine weitere Gruppe war zu Gast in der Fachoberschule der Rahn-Education in der Kochstraße – langjähriger Kooperationspartner unserer Schule. Hier informierten uns Frau Simon-Henze und Herr Krökel über die vier Ausbildungsrichtungen Gesundheit und Soziales, Technik, Wirtschaft und Verwaltung sowie Gestaltung. Des Weiteren wurde die Beteiligung an Projekten und Wettbewerben vorgestellt und eine Schulbesichtigung durchgeführt.
Die erarbeiteten Bewerbungsunterlagen, die Internetrecherche nach potenziellen Arbeitgebern, die Routenplanung, das Kennenlernen von verschiedenen Unternehmen – all das sind wertvolle Schritte, sich selbständig in der Berufswelt zu orientieren, um als Leistungssportler bzw. Leistungssportlerin einen „Plan B“ zu gewinnen.
Euer BO-Team